Als Natürlich nplanung (NFP) bezeichnet man eine Methode, bei der man aufgrund verschiedenster Veränderungen von Körperzeichen innerhalb des weiblichen Zyklus, die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage bestimmen kann. Die wichtigsten Punkte sind hierbei die Körpertemperatur und der Zervixschleim. Bei der NFP werdet ihr täglich über euren Fruchtbarkeitsstand informiert und könnt diese wissenswerten Sachen zur Unterstützung eures Kinderwunsches, aber auch zur Verhütung einsetzen. Das wesentliche an dieser Methode ist, die fruchtbare Zeit so genau wie möglich einzugrenzen. Die besten Beobachtungen wurden mit einer Auswertungskombination von Basaltemperatur (morgendliche Aufwachtemperatur) und einer der körperlichen Anzeichen von Zervixschleim, Speichel und Muttermund gemacht.
Wie mess ich die Basaltemperatur richtig
Beim Kinderwunsch, bei Sterilitätsproblemen und auch bei der Verhütung spielt das regelmäßige Messen eine wichtige Rolle. Die Basaltemperatur gibt Hinweis auf die Eierstockfunktion, den besten Befruchtungszeitraum als auch die Zeit in der keine Befruchtung stattfinden kann und gegebenenfalls auch auf eine schaft. Da sich bei der Temperaturmessung leicht Fehler einschleichen, sollte immer auf folgende Hinweise geachtet werden:
- die Temperatur immer morgens nach dem Aufwachen und VOR dem Aufstehen messen - die Messung sollte immer zur gleichen Zeit durchgeführt werden, denn schon eine Abweichung von einer Stunde kann das Ergebnis verfälschen - die Messung muss immer an der selben Stelle erfolgen, z.Bsp im Mund (Oral) im Darm (Anal) oder aber auch in der Scheide (vaginal)...Messungen unter der Achsel sind zu ungenau - vor jeder Messung solltet ihr immer eine Schlafpause von mindestens 6 Stunden gehabt haben - das Thermometer bitte auch schon Abends vor dem gehen runterschlagen, denn diese Anstrengung kann am morgen sonst das Ergebnis verfälschen - Da die Messwerte in eine Tabelle eingetragen werden solltet ihr euch merken, dass Ortswechsel und Reisen die Temperatur verfälschen können - Bei Erkältung und Krankheit solltet ihr euch eine Pause gönnen und das Messen lassen, denn die Werte könnten verfälscht sein - Nach einem größeren Alkoholkonsum verändert sich die Körpertemperatur und die Temperatur ist für die Auswertung auch nicht relevant bzw. muss als verfälscht angesehn werden - Auch Medikamente Bsp. Schlafmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka und hormonhaltige Präparate können die Temperatur verfälschen
Messt die Temperatur über einen längeren Zeitraum und ihr lernt euren Zyklus kennen und könnt immer besser vorraussagen wann eure fruchtbare Zeit ist und wann nicht.
Charakteristische Temperaturschwankungen
Die Basaltemperatur zeigt während des Zyklus einen typischen Verlauf an. Etwa zwei Tage nach dem Eisprung zeigt sich ein Temperaturanstieg von etwa 0,3 bis 0,5 °C, der unmittelbar zur Regelblutung wieder absinkt. Findet kein Eisprung statt, bleibt der Temperaturanstieg aus. Nach dem Eisprung wird das Hormon Progesteron gebildet, welches für den Anstieg der Temperatur verantwortlich ist. Das Temperaturniveau in der ersten Hälfte des Zyklus ist also niedriger als das der zweiten ZH nach dem Eisprung. Da das Hormon nur gebildet werden kann, wenn ein Eisprung vorrausgegangen ist, kann man den Temperaturanstieg als sicheres Zeichen für einen Eisprung werten. Ein bis zwei Tage vor dem Anstieg der Temperatur kann man oftmals ein Absinken der Temperatur feststellen und dieses Tief liegt vor dem Eisprung. Die Temperatur steigt treppenförmig oder steil an und bleibt bis zur nächsten Menstruation auf diesem erhöhten Niveau. Bleibt sie in der zweiten Zyklushälfte mehr als 16 Tage erhöht, liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine schaft vor, da die Bildung des Progesterons in der schaft fortgesetzt wird.
Mit der Temperaturmessung kann man zwar seinen Eisprung nicht voraussagen, aber den Zeitraum gut eingrenzen
Die Billings Methode wurde zu Beginn der 50er Jahre von dem australischen Neurologen John Billings entdeckt, welcher heraus fand, dass sich der Zervixschleim regelmäßig innerhalb des weiblichen Zyklus verändert. Er konnte anhand von Beobachtungen angeben, wann seine Frau fruchtbar war und wann sie ungeschützten Verkehr haben durften ohne zu werden. Heutzutage zählt die Billingsmethode in Kombination mit anderen Beobachtungs- und Messmethoden zu den Standads der natürlichen Empfängnisplanung. Für die richtige Interpretation der Zervixschleimveränderungen braucht es ein wenig Erfahrung. Diese solltet ihr über einen längeren Zeitraum hinweg eventuell in Kombination mit der Messmethode der Basaltemperatur sammeln und so euren Zyklus beobachten, um die Symptome auch richtig zu interpretieren.
Untersuchung des Zervixschleims
Ob Schleim aus der Scheide austritt, lässt sich mit Hilfe eines Papiertaschentuchs oder den Fingern feststellen. Das Spektrum geht von glasklar über farblos, milchig-trüb bis zu weiß oder gelblich. Auch gibt es Unterschiede in der Konsistenz des Schleims wie dünnflüssig, zäh oder leicht fädenziehend. Nach der Menstruation ist die Vagina meist trocken und man findet kaum oder nur wenig Schleim. Die Schleimmenge nimmt bis zur Mitte des Zyklus ständig zu und ist zunächst dicklich und wird zunehmend klarer und flüssiger. Der Zervixschleim ist um die Zeit des Eisprungs auf seinem Höhepunkt und nun glasklar, wie rohes Eiweiss und zwischen zwei Fingern spinnbar (auseinander zu ziehen). Nach dem Eisprung nimmt die Schleimmenge wieder ab und es erfolgt eine Austrocknung. Der Schleim wird meist klumpig, milchig oder cremig und seine Fähigkeit Fäden zu ziehen nimmt ab. Man sollte allerdings beachten dass nicht bei jeder Frau diese Anzeichen so deutlich sind und man erstmal ein paar Monate seinen eigenen Rhytmus herrausfinden sollte. Mögliche Verfälschungen des Schleims sind z.Bsp: ... durch chemische Verhütungsmitel ... Vaginalzäpfchen ... Samenerguss in die Scheide
Überblick der Veränderung des Zervixschleims
erste Zyklushälfte - kein oder kaum Schleim Vor dem Eisprung - geringe Absonderung -- milchig-trüb -- klumpig, zäh Eisprung - viel Schleim -- durchsichtig, glasklar -- dünnflüssig, spinnbar, wie rohes Eiweiss zweite Zyklushälfte - wenig bis kein Schleim
Ich danke allen, die mich unterstützt und dazu beigetragen haben.
Quellen: www.Kinderwunschboard.de ; www.urbia.de ; Die Bücher von G.Grünebaum - Das große Babybuch (ISBN: 978-3-8174-6207-0)- und Ich will ein Baby(ISBN: 3-8025-1420-3)